Der zweite Tag der TOUR Transalp startete pünktlich um 9:00 Uhr in Sillian. Mit 134 Kilometern und 3.330 Höhen führte die zweite Etappe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den höchsten Punkt der diesjährigen TOUR Transalp – den Passo Giau. Aber das war nicht die einzige Herausforderung der heutigen Etappe, die Wettervorhersagen standen vor Start auf Gewitter am Nachmittag. Das bedeutete Zusatzgewicht durch Regenbekleidung.
Bei der zweiten Etappe durften sich die Sportlerinnen und Sportler nach ihrer gestrigen Leistung im Startbereich aufstellen. Der Vortag lag einigen noch in den Beinen und heute stand die herausforderndste Strecke der diesjährigen TOUR Transalp an. Aber es warteten nicht nur brennende Waden, sondern auch die schönsten Gipfel und das UNESCO Weltnaturerbe mit den Dolomiten. Vier Pässe warten an diesem Tag darauf bezwungen zu werden.
Cathi Rossmann, Vorjahressiegerin der TOUR Transalp ging heute früh euphorisch an den Start. Für sie lief der erste Tag hervorragend, es war ein perfekter Einstieg in die Tour. Vor der “Königsetappe” am heutigen Tag hat sie Respekt und empfiehlt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, es ruhig angehen zu lassen und sich gut zu verpflegen, damit auch die restlichen Etappen ohne Probleme gefahren werden können. Auch lobt sie die neue Strecke vor traumhafter Kulisse und freut sich über das Gefühl der Klassenfahrt, wenn man mit allen zusammen von Ort zu Ort reist.
Miguel Brugger startete heute mit dem Leader Shirt als Führender in der U-23 Kategorie. Als Mitglied im Team Ötzi versucht er heute sein Trikot zu verteidigen und hat keine Bedenken vor der Wettervorhersage mit Regen und Gewitter, da im Ötztal öfter solche Bedingungen herrschen und sie abgehärtet sind.
Der aktuell Führende Stefan Kirchmair geht es heute nach dem Passo Giau vor allem um seine Teamkollegen und darum, seine Coaching-Aufgaben zu erfüllen. Das zeigte er auch als er am Passo Giau nochmal umdrehte, um sein Team zu unterstützen. Allen anderen Teilnehmern empfiehlt er, heute im Ziel die Füße ins kalte Wasser zu tauchen oder ein Basenbad bei P. Jentschura zu nehmen, um gut zu regenerieren.
Von Sillian ging es heute früh mäßig bergauf, nach fünf Kilometern gab die Rennleitung das Rennen frei. Doch anders als gestern blieb die Gruppe lange zusammen. Bei einer so langen und anspruchsvollen Etappe ging es vor allem um die Taktik. Das Höhlensteintal gab die ersten Blicke auf das UNESCO Weltnaturerbe, die Dolomiten preis. Drei Zinnen, Monte Cristallo, Hohe Gaisel sind nur drei der spektakulären Gipfel, die die Radfahrerinnen und Radfahrer zu Gesicht bekamen. Durch malerische Landschaft ging es gemäßigt bergauf, bis die erste Abfahrt des Passo Cimabanche nach Cortina D’Ampezzo den Beinen eine letzte Erholungsphase gab.
Danach mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Anstieg zum Passo Giau in Angriff nehmen. Der Abschnitt selbst ist zwar lang, dafür sehr angenehm zu fahren, weil er nicht allzu steil ist. Das Hauptfeld riss auseinander und kleinere Gruppen kämpften sich zum höchsten Punkt der Etappe. 400 Höhenmeter unterhalb dem Passo Giau setzte sich der führende Stefan Kirchmair alleine ab, es konnten nur Christian Oberngruber und Rene Pammer folgen, das führende Herrenhaus. Nach den Dreien kam erst mit etwas Abstand eine größere Gruppe an Rennradfahrerinnen und Fahrern.
Der Wetterbericht sollte Recht behalten, ab 15 Uhr erwischten einzelne Regenschauer die Sportlerinnen und Sportler. Das machte die finalen Kilometer nicht einfacher und auch die letzte Abfahrt nach San Martino di Castrazzo wurde somit zu einer Wasserschlacht. Insgesamt war die zweite Etappe für alle eine große Herausforderung aber durch die abwechslungsreiche Landschaft und schönen Pässe war es dennoch für alle ein großer Genuss. Die Zeitnahme für die zweite Etappe war auf dem Passo Rolle, knapp 10 Kilometer vor San Martino di Castrozza.