Enge Gassen, enge Pässe und viel Schweiß. Tag 5 der 19. TOUR Transalp hatte wieder einiges zu bieten. Los ging es auf einer Hochebene, die Strecke führte über schöne abwechslungsreiche Straßen bis zum Kalterer See. Die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist hoch, denn aktuelle Platzierungen wollen gehalten und verteidigt werden.
Durch die engen Gassen in Folgaria war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heute früh beim Start um 9.00 Uhr erst einmal durchschlängeln angesagt, bevor sie in ihrem Startblock ankamen. Neutralisiert ging es dann aus dem Dorf und direkt rein in den Berg. 200 Höhenmeter forderten die Fahrerinnen und Fahrer gleich zum Beginn auf den Passo Somo, bevor sich das Feld dann bergab ein wenig entzerrte.
Zum Kaiserjägerpass wurde vorne bei der Führungstruppe um Stefan Kirchmair gut Tempo gemacht, um bei der rasanten Abfahrt Platz zu haben und sich abzusetzen. Die Passstraße schlängelte sich eng am Berg hinab und bot dabei traumhafte Ausblicke in die Dolomiten. Die Gruppen rissen dabei weiter auseinander, es bildeten sich viele Kleingruppen vor dem Hauptfeld. Im Tal ging es vorbei an Apfelplantagen nach Roncegno. Hier wurde weiter ordentlich Gas gegeben, um den Vorsprung auszubauen, bevor es den berühmten Manghenpass hinauf ging. Christian Oberngruber und Rene Pammer erreichten den Gipfel mit neun Minuten Vorsprung und konnten somit die rasante Abfahrt genießen. Bis zur Zeitnahme waren es ab hier noch circa 20 Kilometer und ein Anstieg von circa 300 Höhenmetern.
Bei den Damen gab es heute eine Überraschung. Julia Jedelhauser holte sich den ersten Platz der heutigen Etappe. Nach 3:26.07,1 erreichte sie das Ziel und hatte somit einen Vorsprung von 17:21,9 auf Catherine Rossmann. Auf Platz drei kämpfte sich Amit Moran. Julia Jedelhauser, aktuell auf Gesamtplatz zwei der Damen in der Einzelwertung, sagte uns noch am Start, dass sie diese Woche vor allem als schönen Urlaub in schöner Landschaft mit netten Leuten verbuchen will und ihren zweiten Platz gerne verteidigen würde. Sie lobt vor allem die tolle Stimmung und die netten Leute bei der TOUR Transalp. Die längste Tour der Unfallchirurgin in der Vorbereitung auf die Transalp waren nur 110 Kilometer, da sie in der Arbeit gut 50-60 Stunden pro Woche eingespannt ist.
Bei den Herren hat sich Stefan Kirchmair heute den ersten Platz sichern können, nachdem er gestern wegen Magenproblemen auf Platz drei gelandet ist. Mit einer Zeit von 2:55.51 hatte er einen Vorsprung von knapp fünf Minuten auf den zweitplatzierten Michael Nydegger. Insgesamt erreichte er heute als erster überhaupt die Zeitnahme. Alesio Ruffo fuhr auf Platz drei der heutigen Etappe.
Janine Meyer und Julia Schallau sind das Führende Damenteam, sie kamen bisher jeden Tag auf Platz eins ins Ziel. Auf der gestrigen Etappe konnten Sie sich einen kleinen Zusatzwunsch erfüllen. Sie erreichten das Zeil noch vor dem ersten Mixed Team und der ersten Einzelfahrerin und waren zurecht stolz auf diesen zusätzlichen Triumpf für sie. Ihre Strategie für heute: “Erst gut schnell vorne mitfahren, damit wir eine Gruppe haben und dann unser eigenes Tempo weiterfahren.” Diese Strategie ist aufgegangen, denn auch in der heutigen Etappe haben sie sich den ersten Platz geholt.
Hans Peter Gfall aus dem Kaunertal in Österreich ist Leader in der Single Grand Master Wertung der Herren. Im stolzen Alter von 60+ ist er optimistisch, dass er durch seine Erfahrung den Platz verteidigen kann. Er ist schön öfter mit dem MTB Transalpen gefahren und fährt nun zum ersten Mal mit dem Rennrad. Langsam angehen und dann überraschen lassen ist seine defensive, aber erfolgreiche Herangehensweise.
In der „Nation Hero Wertung“ powered by Specialized waren heute die Belgier an der Reihe. Lorenzo Arena und Tom Lorein erreichten die Zeitnahme als schnellste Fahrer ihres Landes und sicherten sich somit den Titel.